Im Verlauf dieser Etappe beginnt mit dem Sturz von Roglic´s Edelhelfer Vlasov das Tour Desaster für das Team RBH. Bei ca. 60km/h räumt sich Vlasov unglücklich in einen Straßengraben ab [22], zieht sich dabei schwere Verletzungen zu und muss nach der Etappe das Rennen aufgeben [23]. Damit verliert Roglic den wichtigsten Domestiken für die Hochgebirgsetappen, ein herber Rückschlag für seine GC Ambitionen.
Die Teilsegmentanalysen im Etappenverlauf machen bzgl. der absolvierten Leistungskenngrößen abermals sprachlos. Die gesamte Etappe wird mit einem Stundenmittel von 46km/h gerast [24], wohlgemerkt auf Gravel Radmaterial mit deutlich höherem Rollwiderstand als bei den sonst eingesetzten Hightech Straßenboliden und 17 profilierten Schotterpassagen, bei denen die Rennfahrer z.T. die Anstiege zu Fuß hochlaufen mussten. Selbst auf den groben Schotterpisten ist das Peloton mit nahezu 40km/h unterwegs.
Zwei ergänzende Kuriositäten am Rande der Etappe sind noch anzumerken, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Zum einen der erstaunliche Auftritt des Ausreißerkönigs Jonas Abrahamsen, welcher schier unermüdlich vor dem Peloton seine Kreise zog und dabei im ersten Tourdrittel sowohl das gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung, als auch das grüne Trikot des Leaders in der Sprintwertung übernahm. Der Mann erstaunt nicht nur mit dieser Leistung, auch seine morphologische Historie vom schmächtigen ektomorph leptosomen zum athletischen Körperbautypen, bei einer Gewichtszunahme von 20kg (sic!), führen sämtliches Grundlagenwissen der Ökotropholgie ad absurdum [25]. Selbst pharmakologisch hochgezüchteten Bodybuildern nötigt dieser abnormale Zuwachs an offensichtlich leistungssteigernder und qualitativ hochwertiger Muskelmasse den höchsten Respekt ab.