Wenn sprichwörtlich irgendwo der Wurm drin ist, egal ob im Holz, im Apfel oder als Malware im Computer, dann bedeutet dies für das betroffene System in der Regel eine teilweise oder vollständige Zerstörung. Dass im Hochleistungssport durch immer neue Dopingmittel und –skandale schon lange eine Nematode existiert, die sich als Hermaphrodit immer wieder von selbst neu regeneriert [1], ist inzwischen hinlänglich bekannt. Im Mikrobenzirkus der letzten Jahre war es temporär gelungen dieses Thema ins Homeoffice zu verbannen, so wie bspw. auch die Grippe oder den islamistischen oder sonstig motivierten Terrorismus. Schon beeindruckend, was für Fähigkeiten so ein Coronavirus besitzen kann. Neuerdings taucht die klandestine Leistungsmedizin im Profisport nun tatsächlich in Gestalt eines Wurmes auf, was zunächst ziemlich absurd erscheint.

Eine kleine Randnotiz zum Beginn der diesjährigen Tour de France [2] läutete dezent die Renaissance der illegalen Leistungsmanipulation ein, welche diesmal in der völlig unerwarteten, quasi zoonotischen Gestalt des Arenicola marina [3], als Wattwurm, das ohnehin schon komplexe Dopingarsenal auf ungewöhnliche Weise erweitert. Mehr Watt aus dem Watt sozusagen. Wat? Ok, genug der Wortspiele, die Fakten um den unscheinbaren Meeresbewohner machen deutlich, welches enorme Potential in diesem schlummert. Das Wattwurmextrakt besitzt eine 39fach höhere Sauerstofftransportkapazität gegenüber der menschlichen Blutmatrix. Während Humanhämoglobin 4 O2 Moleküle bindet, addieren sich 156 O2 Moleküle an eine Wattwurmhämoglobineinheit. Zudem liegt das Wattwurmhämoglobin frei und nicht gebunden an Erythrozyten vor, dadurch ist es im Volumenvergleich 250mal kleiner als der humane Erythrozyten-Hämoglobin-Komplex, was erhebliche Diffusionsvorteile v.a. in der für die Sauerstoffversorgung im Muskel so essentiellen Kapillargefäße darstellt [4]. Darüber hinaus gibt es keine Blutgruppenunverträglichkeiten und die Substanz hat eine sehr kurze biologische Halbwertzeit, was die Detektionszeit in der Dopinganalytik auf etwa 4h begrenzt [5]. In Kenntnis der Dopinghistorie und Manipulationsmentalität der Humanspezies, ist also davon auszugehen das eine Dopingsubstanz mit dem zuvor beschriebenen Potential mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Hochleistungssport Anwendung findet. So verwundert es auch nicht dass der Erfinder und Firmengründer der Wattwurmprodukte [6], Dr. Franck Zal, bereits über einschlägige Kontaktanfragen berichtet [7].

Das Wunderextrakt aus dem bretonischen Watt ist bei Weitem nicht die einzige Dopinginnovation welche in der Pipeline schlummert. Das Arsenal der gentherapeutischen Modifikationsoptionen zur Leistungsoptimierung am Humangenom, ist durch die 2020 Nobelpreis dotierte CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) „Genscheren“ Technologie, synonym auch als Genome Editing bezeichnet [8], und dem daraus resultierenden ersten Medikament (Casgevy) aus dieser Wirkstoffgruppe, bereits auf dem Sportmutantenniveau angelangt [9]. Das sich die Gladiatoren der Neuzeit sicher auch nicht von dem erheblichen Nebenwirkungsspektrum der rekombinanten gentechnologischen Wunderdrogen abschrecken lassen werden, kann man aus der fatalen Bereitwilligkeit der Gesellschaft ggü. Gentherapeutika ableiten, welche auf erschreckende Weise mit der weltweiten katastrophalen Injektionskampagne um die sogenannten Covid-19 Wirkstoffe an ca. 4,5 Mrd. Menschen exekutiert wurde [10]. Der gemeine woke Mainstreamfaschist und modRNA Impffanatiker, achtet dabei natürlich weiterhin auf eine strikte Abstinenz von genmanipulierter Nahrung in seinem Speiseplan, ohne sich der Schizophrenie seiner Einstellung bewusst zu sein die ihn längst zu einem GMO (Genetically modified Organism) transfiziert hat. Immerhin ist sich die Dopinganalytik der Problematik bewusst und hat bereits entsprechende Detektionsverfahren evaluiert [11]. Ein möglicher Indikator das Gendoping längst Realität sein könnte, ist die enorme Veränderung der Altersstruktur in den Siegerlisten der letzten Jahre. Reihenweise stürmten plötzlich blutjunge Rennfahrer wie bspw. Bernal, Pidcock, Pogacar, Evenepoel, Uijtdebroeks, Tarling oder zuletzt del Toro und Magnier bei den großen Landesrundfahrten bzw. Klassikern des Radsports ins Rampenlicht [12], die traditionell eher über Jahre gereiften Athleten vorbehalten waren. Der enorme Leistungssprung aus der Juniorenrennklasse, z.T. unter Auslassung der U23 Kategorie Wettkämpfe, in das erlesene Weltklasseprofipeloton ist schon sehr erstaunlich. Alleine die schlagartige Bewältigung der deutlich höheren Leistungsanforderungen in den signifikant längeren Wettkampfdistanzen innerhalb eines Trainingsjahres, welche scheinbar mühelos von den Youngsters erbracht wird, sorgt für Verwunderung. Auch die Tatsache das immer mehr Rennfahrer innerhalb eines Jahres zwei (z.B. Marc Soler, Primoz Roglic, Geraint Thomas, Jonas Vingegaard) oder gar alle drei großen Landesrundfahrten (Sepp Kuss) auf Top Niveau realisieren können, ist ein relativ neues Phänomen. Für 2024 wird nun erstmals nach einem Vierteljahrhundert sogar wieder das in der Historie äußerst seltene Giro Tour Double offiziell angepeilt [13], was ob des immens gestiegenen Leistungslevels im modernen Profiradsport eigentlich schon als unerreichbar galt.

Von Smirs1

Studium der Chemie u. Sportwissenschaft; 30 Jahre Berufserfahrung in der klinischen Forschung, Medizinproduktezulassung, Fitnessindustrie u. Betreuung von Weltklasseathleten; ehem. Diplomand am Institut f. Biochemie u. Dopinganlytik d. DSHS Köln; investigativer Journalist in Mainstream u. alternativen Medien mit zahlreichen fachspezifischen Publikationen; passionierter Radsportler, seit 40 Jahren im Rennsattel unterwegs; Erfinder und Patentinhaber

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